Smetanas „Festliche Ouvertüre“ wurde 1868 zur Grundsteinlegung der Prager Oper  uraufgeführt und schmückt seither viele bedeutende Veranstaltungen. Mit seiner elegant verpackten Würde bildete das Werk die perfekte Einstimmung zum musikalischen Fest, das ein großes Auditorium beim Sommerkonzert des Sinfonischen  Blasorchesters der Evangelischen Kirchengemeinde Wahnheide genoss. Fast vier Dutzend Musikerinnen und Musiker unter Leitung von Udo Dietz füllten die Martin-Luther-Kirche mit Wohlklang.

Sinfonische Blasmusik hat in der Gemeinde Tradition, seit im Jahr 2000 der  Bläserchor erweitert und den Blechblas- auch Holzblasinstrumente zugesellt wurden. Außer vertrauten Chorälen zur musikalischen Verkündigung im Gottesdienst  konnte das Orchester jetzt ein Repertoire  sinfonischer Musik erarbeiten.  

Beim Sommerkonzert zeigten die Ausführenden mit konzentrierter Spielfreude, welche Qualität ein Laienorchester durch Übungsfleiß und aufmerksames Miteinander erreichen kann. Sie alle rührten mit der Orchesterbearbeitung von Puccinis zu Herzen gehender  Arie „Nessun Dorma“ das Publikum. Von Anbeginn machten sie deutlich: Blasmusik kann nicht nur laut. Bei Gustav  Holsts 2. Suite boten sie eine Reise ins ländliche England mit seinen Volksweisen. Udo Dietz lenkte mit seiner unterhaltsamen Moderation auf Besonderheiten der Musik. In Franco Cesarinis Werk „Arizona“  entspann sich ein Wechselspiel zwischen Klängen und Fotos, die sich der atemberaubenden Landschaft widmeten. Orchestermitglied Laura Mielke trat als Gesangssolistin bei „The Bakers’ Wife“ hervor, und auch die Tuba erlebte einen Soloauftritt im humorvollen Stück „The Farmers‘ Fair“. Wie zurückhaltend und zugleich eindringlich ein Tuba-Quartett klingen kann, gab es bei einer Bearbeitung von „Yesterday“ zu bewundern, ehe das Orchester mit Satoshi Yagisawas Fanfare  „Flight to the unknown world“ quasi durch die Decke ging, ein rauschhafter Genuss. 

Das Orchester beginnt jetzt  mit den Proben für die Mitsing-Aufführung zu Weihnachten. Neulinge sind willkommen, beispielsweise werden Hörner zur Ergänzung gesucht.  (bl)

(Autor: Beatrix Lampe)

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